Metal, Ink and Dye: Late Works from Captiva Island
BASTIAN
8 Davies Street
London W1K 3DW
United Kingdom
Wenn Sie sich für den Kauf eines Kunstwerkes interessieren, kontaktieren Sie uns gerne unter der Telefonnummer +49 (0) 30 809 092 20 oder via E-Mail unter collectors@bastian-gallery.com.
Metal, Ink and Dye: Späte Arbeiten aus Captiva Island wird BASTIANs erste Ausstellung mit Arbeiten von Robert Rauschenberg (1928-2008) in London sein. Kein anderer Künstler des 20. Jahrhunderts hat den sozialen und wirtschaftlichen Wandel der Vereinigten Staaten auf so pointierte Weise dargestellt, und gleichzeitig den Betrachter an der Erkundung teilhaben lassen.
Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen Rauschenbergs Metallassemblagen aus der Glut Serie (1986-89 und 1991-94) und eine Werkgruppe innovativer Dye-Transfer Drucke aus den Serien Anagram (A Pun) (1997-2000) und Short Stories (2000-2002).
Im Jahr 1968 fand Rauschenberg auf der Flucht vor der Hektik New Yorks Zuflucht auf der kleinen sonnendurchfluteten Insel Captiva vor der Küste Floridas. Seine neue Inselheimat erwies sich als fruchtbare Stätte. Hier entstanden einige der bemerkenswertesten und bedeutendsten Werke des Künstlers. BASTIAN zeigt eine Auswahl von Werken aus dieser späten Periode, die nicht nur Rauschenbergs Einsatz von Farbtransfer- und Drucktechniken, sondern auch seine Verwendung von Metall auf immer einfallsreichere und neuartigere Weise verdeutlichen. Die Ausstellung umfasst drei bahnbrechende Skulpturen aus der Glut Serie, die die intensive Auseinandersetzung des Künstlers mit dem skulpturalen Potenzial gefundener Metallobjekte unterstreichen.
Rauschenbergs Glut Skulpturen zeugen aus erster Hand von der Verzweiflung über die Rezession in Texas, die aus einer Überflutung des Ölmarktes in den frühen 1980er Jahren resultierte. Die Skulpturen reflektieren eine amerikanische Obsession mit verschwenderischer Extravaganz, die teils sozialkritisch, teils als industrielles Relikt, vor allem aber als Ausdruck einer amerikanischen Identität verstanden werden kann.
Tankstellenschilder, Autoteile und ausrangierte Metallstücke werden zu stehenden Skulpturen und Wandreliefs umgearbeitet. In Pimiento Late Summer Glut, 1987, formt der Künstler gefundene Metallteile zu einem eleganten Wandbehang um, dessen Zusammenhang sich aus den einzelnen Bestandteile ergibt. In Tropic Compass Glut und Klaxon Pisa Glut, die beide im folgenden Jahr entstanden, sind sich Betrachtende der ursprünglichen Identität der verarbeiteten Objekte bewusst, was eine neuartige Auseinandersetzung verlangt.
Jahrzehntelang hatte sich Rauschenberg auf das photoempfindliche Siebdruckverfahren verlassen, bis er Ende der 1990er Jahre nach einer neuen Unmittelbarkeit in seinen Druckgraphiken suchte. In den Jahren 1996 und 1997 entwickelte Rauschenberg eine weitaus elegantere Technik, um mit Photographien und Zeitungausschnitten in seinen Drucken zu arbeiten.
In einer elaborierten Variante des „Abziehbildes“ tränkte der Künstler Magazinbilder in Lösungsmittel, wie etwa Feuerzeugflüssigkeit, bis sich die Farben des Bildes lösten, drehte dann das Bild mit der Vorderseite nach unten auf ein zweites Blatt und rieb sanft die Rückseite, bis auf dem neuen Papier bzw. Gewebe ein Geisterbild entstand. Die Vielseitigkeit und Innovation dieser Technik spiegelt sich auch in den beiden Arbeiten Award, 1979, und Flue, 1980, wider.
Matinee aus Anagrams (A Pun), 1997, führt Rauschenbergs Interesse an Kommunikation fort. In einem Anagramm werden Buchstaben re-arrangiert, um ein neues Wort zu bilden – hier wird eine ähnliche Rekonstruktion vollzogen. Rauschenberg arbeitete mit einer Auswahl eigener, auf Acetat gedruckter Photographien, überlagerte und experimentierte mit verschiedenen Anordnungen, bei denen Bilder überlappen, um ein neues Narrativ zu bilden. Seine Originalphotographien wurden dann auf einen Computer übertragen, um die Farben abzustumpfen, zu saturieren oder sogar vollständig zu verändern, bevor die Drucke mit wasserbasierten Pflanzenfarben ausgeführt und auf eine Polylamin-Oberfläche übertragen wurden. Mit diesem revolutionären, digitalen Übertragungsverfahren entfernte sich Rauschenberg von dem ihm so geschätzten Siebdruck, was ihm eine Ausdrucksfreiheit ermöglichte, die von Unmittelbarkeit und Lebendigkeit geprägt ist.
Seite 10, Paragraph 3, 2001 aus der Serie Short Stories baut auf diesem Freiheitsgefühl auf. Jedes einzelne Werk aus der Serie ist mit Seiten- und Absatznummern versehen, die lediglich einzelne Fragmente einer umfassenderen Erzählung andeuten, die der Betrachter selbst lesen und vervollständigen muss. Mit der Einführung dieser Serie im Jahr 2001 hält Rauschenberg fest: „Sie sind der Autor./ Es kann nur Kunst sein. Verweilen Sie und fragen Sie sich, wohin Ihr Geist Sie führt./ In dieser Werkgruppe gibt es weder Fehler, noch richtig oder falsch […] Keine Fährten, keine Spuren. Ihre Erzählung und Ihr Traum, ob ausgedacht oder real, sind Ihre persönlichen Kostbarkeiten, die Sie teilen oder für sich behalten können. Entscheiden Sie sich dafür, Ihre Realität zu erweitern oder sie in der Zukunft zu leben […] Die Erzählungen können sich mit der Zeit verändern.“
Click on the button to load the content from www.galleriesnow.net.